Deutschland, 2008
Kinostart: 16.10.2008

Der Tod kennt eine Wiederkehr

Manche Filme stellen den Kritiker vor schwer lösbare Probleme. Ab und an kommt man aus dem Kino und findet einen Film toll oder furchtbar, ohne konkret in Worte fassen zu können, wieso. So gesehen ist Die Geschichte vom Brandner Kaspar ein Geschenk an die Zunft.
Der Film über den titelgebenden Wilderer, der den Tod beim Kartenspielen bescheißt, scheitert aus einem ganz simplen Grund: Die Darsteller nehmen ihre Charaktere nicht ernst.
Gute Komödien schicken ahnungslose Figuren von einer witzigen Situation in die nächste und überlassen das Lachen dem Publikum. Hier scheinen die Protagonisten zu wissen, dass sie sich in einer Komödie befinden, allen voran Michael Bully Herbig, der den Tod spielt, als würde er bei der Theateraufführung einer Grundschule auf der Bühne stehen. Selbiges lässt sich auch über Detlev Buck sagen, der sich in der Rolle des preußischen Prinzen von Zieten das Grinsen nicht immer ganz verkneifen kann. Wirklich überzeugen kann lediglich Franz Xaver Kroetz, der als Brandner Kaspar trotz seiner Wilderei und ständigen Betrügereien stets sympathisch bleibt.

Die Geschichte vom Brandner Kaspar bietet eine Handvoll witziger Ideen, vor allem die Einblicke in das streng bayrische Himmelreich geraten amüsant. Doch selbst in diesen Szenen kann der Film den Eindruck des Schmierentheaters nicht abschütteln und wird letztendlich kaum jemand über acht Jahren zu mehr als einem müden Schmunzeln bewegen können.

Felix Flex” Dencker