Originaltitel: The Spiderwick Chronicles
USA, 2008
Kinostart: 20.03.2008
Evil Dead für Kinder
Eine neue Woche, eine neue CGI-lastige Kinderbuchverfilmung. Dieses Mal sind Die Spiderwick Chronicles an der Reihe, eine fünfteilige Buchreihe von Tony DiTerlizzi und Holly Black.
Im Mittelpunkt stehen die Zwillingsbrüder Jared und Simon (Freddie Highmore) und ihre ältere Schwester Mallory (Sarah Bolger, In America), die mit ihrer frisch geschiedenen Mutter (Mary-Louise Parker) in das verfallene alte Haus ihres Ur-Großonkels (David Strathairn) ziehen. Sowohl der Wegzug aus New York als auch die Trennung vom Vater rufen vor allem beim rebellischen Jared wenig Begeisterung hervor, bis er auf einem versteckten Speicher ein altes Buch entdeckt. Die Warnung auf dem Umschlag stachelt seine Neugier nur noch mehr an, und so öffnet sich ihm und seinen Geschwistern eine bisher unsichtbare Welt voller magischer Wesen - und voller Gefahren, denn der böse Oger Mulgarath und seine Kobolde mit ähnlich beknackten Namen wollen das Buch um jeden Preis in ihre Finger bekommen.
Warum die Viecher so scharf auf das Buch sind, ist eines der titelgebenden Geheimnisse. Die Vorlage ist da sicherlich ausführlicher, im Rahmen des Films gerät die Motivation der Bösewichte jedoch zu vage, wie auch das Buch selbst ein banaler MacGuffin bleibt. Es dient allein dazu, die minderjährigen Helden von einer brenzligen Situation in die nächste zu bringen und möglichst viele CGI-Effekte zwischen Vor- und Nachspann zu pressen. Während Erwachsene sich ob der vorhersehbaren Geschichte eher langweilen werden, gibt es für Kinder einiges mitzufiebern. Es ist immer irgendetwas los, die phantastischen Kreaturen sehen auch wirklich phantastisch aus, und überhaupt ist es immer schön zu sehen, wie junge Helden bornierten Erwachsenen zeigen, wo der Hammer hängt.
Gespannt sein darf man auf die Fsk-Freigabe. Für Kinder ab 6 Jahren wird es im Finale zu gruselig, vor allem aber gibt es eine Wendung, die besonders Väter sicherlich mit keinem lachenden Auge sehen werden (Details aus Spoilergründen nur auf Anfrage). Wird der Film ab 12 Jahren freigegeben, bleibt nicht mehr viel von der Zielgruppe übrig, denn für Jugendliche ist er in den ersten drei Vierteln nicht spannend genug.
Nimmt man den pädagogischen Albtraum in Kauf, bietet Die Geheimnisse der Spiderwicks banalen Spaß, hübsch gemacht und gut gespielt - man sollte sich nur nicht wundern, wenn der Nachwuchs danach das Haus mit Tomatensauce einsaut.
Felix “Flex” Dencker