Originaltitel: Primeval
USA, 2007 Kinostart: 21.06.2007
Im afrikanischen Dschungel wüten zwei Gustaves. Der eine ist ein von Machthunger erfüllter Rebellenführer, der reihenweise Morde verüben lässt. Beim anderen handelt es sich um ein sagenhaftes Riesenkrokodil, das bereits mehrere hundert Menschen auf dem Gewissen haben soll.
Tim Manfrey (Dominic Purcell), der in Ungnade gefallene Journalist eines Us-Nachrichtsenders, wird gemeinsam mit der Tierreporterin Aviva Masters (Brooke Langton) in das Krisengebiet Burundi geschickt, um das gefräßige Untier zu fangen und eine publikumswirksame Story daraus zu machen. Unterstützt werden die beiden vom großmäuligen Kameramann Steven (Orlando Jones), dem Kriechtierspezialisten Matthew Collins (Gideon Emery) und dem raubeinigen Jäger Jacob Krieg (Jürgen Prochnow). Doch auch dieser kann das ahnungslose Team nicht vor dem raschen Aussterben bewahren.
Da es Monsterfilme wie Anaconda & Co. wie Sand am Meer gibt und gemeinhin kaum noch ein Hahn danach kräht, wollte sich das Catwoman-Autorenteam John Brancato und Michael Ferris offenbar etwas Neues einfallen lassen und würzte das von dummdreisten Stereotypen bevölkertes Drehbuch mit sozialkritischen Anklängen der Marke Blood Diamond. Da aber, wie schon bei der Figurenkonzeption, ausschließlich mit der groben Kelle gearbeitet wurde, darf man das Endergebnis mit Fug und Recht als filmisches Fiasko der peinlichsten Sorte bezeichnen.
Jene, die ignorante Politik der westlichen Industriestaaten anklagenden Szenen wirken nicht nur unglaubwürdig und aufgesetzt, sondern nehmen der ohnehin behäbig erzählten Monstergeschichte jedwede Intensität und Spannung. Neben dem haarsträubend unlogischen, mit zahlreichen Anschlussfehlern ausgestatteten Plot und der amateurhaftesten CGI-Animation seit dem Hirschauflauf in The Ring 2 darf aber auch die unerhört einfallslose Inszenierung von Kinodebütant Michael Katleman nicht vergessen werden. Spätestens wenn Gustave antilopengleich über die Steppe hopst, um seinem Opfer den Garaus zu machen, ist klar: Mehr als unfreiwilligen Humor bekommt man hier nicht mehr geboten.
Der Form halber sei noch erwähnt, dass die Darstellerriege rund um Prison Break-Star Dominic Purcell nicht farbloser agieren könnte: Sei es das mimische Unvermögen von Brooke Langdon oder auch die selbstkaritakuristisch anmutende Leistung Jürgen Prochnows - Film und Schauspieler bilden eine perfekte Einheit.
Fazit: Die Fährte der Dummheit führte die Macher ans Ziel. Als lohnende Alternative sei der werten Leserschaft der humorvolle Lake Placid empfohlen.
Michael “Eminence” Reisner