Originaltitel: Ghosts of Girlfriends Past
USA, 2009
Kinostart: 28.05.2009
Deutsch learning mit Warner Bros.
In Richard Linklaters Dazed and Confused hatte Matthew McConaughey einen kleinen Auftritt als Mann, der sich auf das Abschleppen von High-School-Schülerinnen spezialisiert hatte. Nun, 16 Jahre später, spielt er eine Art Oberklasseversion derselben Figur und beweist, das Weniger manchmal Mehr ist.
Unterwäschephotograph Connor Mead kriegt sie alle. Models, Sängerinnen, Fleischereifachverkäuferinnen - es sind so viele, dass er nicht mal Zeit hat, sie alle einzeln wieder abzuservieren.
Als er am Abend vor der Hochzeit seines Bruders (Breckin Meyer) vor versammelter Mannschaft verkündet, was für eine blödsinnige Institution die Ehe doch sei, scheint der Weg für zwei weitere gebrochene Herzen geebnet. Bevor er sein Leben - und das seines Bruders sowie dessen Verlobter - endgültig im Whiskey ersäuft, erscheint ihm sein verstorbener Onkel (Michael Douglas) und kündigt ihm an, er werde in der kommenden Nacht von drei weiblichen Geistern besucht, die ihn wieder auf den richtigen Weg bringen sollen.
Der richtige Weg ist in diesem Fall Brautjungfer Jennifer Garner, die ihm vor vielen Jahren einmal das Herz brach und somit die alleinige Schuld daran trägt, dass er zum liebesunfähigen Chauvischwein wurde, in Wahrheit jedoch die Liebe seines Lebens ist.
Schwer zu sagen, was erbärmlicher ist. Ein Mann, der in seiner Jugend einmal zu feige war, ein Mädchen zum Tanz zu bitten und den Rest seines Lebens alle Frauen wie Dreck behandelt, oder die Prämisse des Films, dass ein seelenloser Hurenbock innerhalb einer Nacht zum mitfühlenden Romantiker wird, wenn man ihm vor Augen führt, wen er im Laufe der Jahre so alles verletzt hat. Zum Teil ist es auch schlechtes Timing. In der Serie How I Met Your Mother zeigt Neil Patrick Harris jede Woche, wie sympathisch und vor allem unterhaltsam ein Mann sein kann, der das Aufgabeln zur Kunst - und zur Lebensphilosophie - erhoben hat. McConaughey spielt die wandelnde Petrischale ohne jedes komödiantische Talent und macht so weder die Vielzahl der Eroberungen noch die plötzliche Läuterung glaubhaft. Vielleicht wirkt er ja auch nur deshalb so angespannt, weil er die ganze Zeit sein Hemd anbehalten muss.
Ghosts of Girlfriends Past basiert auf der Theorie, dass man eine Frau nur beleidigen muss, um sie rumzukriegen. Vielleicht hat der Verleih ja Glück und die Masche funktioniert auch bei Kinobesuchern.
Felix “Flex” Dencker