Wind Chill
USA, 2007
Kinostart: 18.10.2007

Eine Collegestudentin (Emily Blunt) möchte wie jedes Jahr die Weihnachtsfeiertage zu Hause verbringen. Zum Glück ergattert sie über das Schwarze Brett der Uni auch gleich eine günstige Mitfahrgelegenheit. Ihr Mitstudent und Fahrer (Ashton Holmes) entpuppt sich allerdings als zwielichtiger Zeitgenosse, weiß er doch mehr über seine hübsche Begleitung als er eigentlich wissen dürfte. Während es im Freien durch einen aufkommenden Schneesturm immer kälter wird, herrscht im Wageninneren dicke Luft. Um die ungemütliche Reise schnellstmöglich zu beenden, nehmen sie eine vermeintliche Abkürzung über eine kaum befahrene Landstrasse. Als wie aus dem Nichts ein Wagen auf sie zuschießt, bleiben sie nach einem waghalsigen Ausweichmanöver in einer Schneewehe stecken. Beide versuchen, die Nacht bis zum Morgengrauen im Auto durchzustehen, um danach Hilfe zu holen. Doch als sich unheimliche Erscheinungen häufen, wird schnell klar, dass die Eiseskälte nicht ihr einzige Feind ist.

Emily Blunt konnte zuletzt mit ihrer Golden-Globe-Rolle in der Komödie Der Teufel trägt Prada punkten. In Der eisige Tod muss sie sich in der Hauptrolle beweisen und meistert diesen Part durchaus ansprechend. Auch ihr männliches Gegenüber Ashton Holmes (A History of Violence) schlägt sich passabel, womit zumindest von Seiten der Darsteller die Voraussetzung für ein gelungenes Horrorkammerspiel gegeben wäre. Dem steuert das Drehbuch von Josh Olson leider etwas entgegen: Mögen die oftmals blödsinnigen Handlungen der Protagonisten noch auf das Konto der Graphic-Novel-Vorlage von Joe Gangemi und Steven Katz gehen, für die mit zunehmender Laufzeit immer hölzerner werdenden Dialoge gilt dies wohl nicht.

Auf visueller Ebene überzeugt der knackige 90-Minüter aber durchaus. Der stimmige Score von Clint Mansell und Gregory Jacobs handwerklich einwandfreie Inszenierung schaffen es, trotz einige Handlungsdefizite und einem Plot, der so oder so ähnlich schon dutzendfach über die Leinwände flimmerte, die Spannung zu halten. Zudem beweist Dan Laustsen (u.a. Der Pakt der Wölfe, Der Fluch von Darkness Falls und Silent Hill) abermals ein untrügliches Gespür für effektive Kamerarbeit.

Fazit: Spannendes Gänsehautkino, das den Vergleich mit dem ebenfalls diese Woche anlaufenden The Messengers locker standhält.

Michael Eminence” Reisner