Originaltitel: Adjustment Bureau
USA, 2011
Kinostart: 10.03.2011
von Gott und Mann
Wer bestimmt unser Schicksal? Sind wir selbst für unser Leben verantwortlich, oder steht unser Weg von Geburt an fest?
Der Plan beantwortet diese Frage mit einem beherzten “Beides irgendwie”.
Matt Damon spielt den aufstrebenden New Yorker Politiker David Norris, der eines Tages die Tänzerin Elise (Emily Blunt) kennenlernt. Funken fliegen, doch die beiden verlieren sich wieder aus den Augen.
David gibt nicht auf. Nicht einmal, als ihm Männer in dunklen Anzügen demonstrieren, dass er wie alle Menschen nur eine Marionette ist, die nach dem Plan des “Vorsitzenden” tanzt. Und dieser Plan sieht vor, dass David und Elise einander nie wiedersehen.
George Nolfi verfilmte mit Der Plan Philip K. Dicks Kurzgeschichte Adjustment Team, und wie es sich für eine Dick-Adaption gehört, hat der Film kaum etwas mit der vermeintlichen Vorlage zu tun.
Adjustment Team ist die Geschichte eines Mannes, der hinter den Vorhang unserer Realität blickt und - buchstäblich von oben - genötigt wird, sich damit abzufinden, dass die Welt nicht so funktioniert wie er bislang glaubte.
Der Plan ist eine Romanze mit übernatürlichen Elementen.
Auch hier lenken zwielichtige Gestalten im Auftrag des Mannes im obersten Stockwerk die Geschicke der Welt. Doch ihr Dazwischenfunken in die aufblühende Beziehung der beiden Protagonisten wirkt letztendlich nicht anders als all die anderen, an den Haaren herbeigezogenen Hindernisse, die angehende Liebespaare in Filmen überwinden müssen.
Sofern man keine akkurate Umsetzung von Dicks Geschichte erwartet, fällt dies jedoch nicht unbedingt ins Gewicht. Damon und Blunt haben eine solide Chemie, Nolfis Inszenierung ist gefällig und das Gerenne durch New York mehr oder weniger spannend…
… bis zum Finale.
Nach fast zwei Stunden vorsichtigen Um-den-heißen-Brei-Redens wird mit einem gekünstelten Augenzwinkern doch noch der gute alte Herrgott ins Spiel gebracht, damit das Publikum nicht zu verwirrt nach Hause geht. Ebenso plump gerät die “Die Liebe besiegt alles”-Pointe, die sämtliches Gezeter zuvor sinnlos macht und mit ihrer Tränendrüsendrückerei auch nicht zum Rest des Films passt.
Vermutlich wurde hier ein Hollywood-Ende an einen ursprünglich besseren Film getackert, um ihn massenkompatibler zu machen, aber ich kann nur mutmaßen.
Der Plan ist Science Fiction für’s Herz, definitiv nicht für’s Hirn.
Felix “Flex” Dencker