USA, 2008
Kinostart: 27.11.2008

Smokey and the Bandit

2012 liegt die Us-Wirtschaft endgültig am Boden. Die Gefängnisse des Landes sind mittlerweile in privater Hand, die Finanzierung erfolgt über Pay-Per-View-Einnahmen mit dem eigenproduzierten Sportspektakel Death Race,” in dem Häftlinge regelmäßig als moderne Gladiatoren in einem mörderischen Autorennen in der Todesarena von Terminal Island gegeneinander antreten. Wem es gelingt, fünf Siege einzufahren, dem winkt als ultimativer Preis die Freiheit. Der maskierte Publikumsliebling Frankenstein steht mit seinen vier Triumphen kurz davor, wird jedoch beim entscheidenden Rennen getötet. Für die eiskalte Gefängnisdirektorin Hennessey (Joan Allen) ist schnell klar: Frankenstein bedeutet Quote, der Tod des Zugpferds darf deshalb nicht an die Öffentlichkeit dringen und es muss schnellstmöglich jemand gefunden werden, der in die Frankenstein-Rolle schlüpft. Da kommt die Inhaftierung von Ex-Rennfahrer Jensen Ames (Jason Statham) gerade recht, der unschuldig für den Mord an seiner Frau Suzy (Janaya Stephens) einsitzen muss. Mit der vorzeitigen Entlassung vor Augen und einer schlagkräftigen Mechanikertruppe rund um Urgestein Coach (Ian McShane) im Rücken, fährt Ames das Rennen seines Lebens.

Death Race basiert lose auf dem von Roger Corman produzierten Siebziger-Jahre-Trashklassiker Death Race 2000 mit David Carradine und Sylvester Stallone. Neben kruden Actioneinlagen, aberwitzigen Figuren und himmelschreienden Dialogen bestach dieser vor allem mit seiner politischen Inkorrektheit. Von all dem ist in der 2008er Variante nicht mehr allzu viel übrig geblieben, auch weil das entworfene Zukunftsszenario in vielen Punkten kaum noch überhöht wirkt. Paul W.S. Anderson, Regisseur von u.a. Resident Evil und Alien vs. Predator, legt in seiner Neuauflage den Schwerpunkt ganz klar auf Action und bringt eben diese in ihrer unterhaltsamsten Form auf die Leinwand: Wilde Bolidenduelle, ausufernde Schießereien, Explosionen und Kollisionen am laufenden Band und Schlägerein zwischen testosterongeladenen Muskelbergen bestimmen den Großteil der knapp 105 Filmminuten.
Immer dann, wenn es mal nicht wie wild auf der Leinwand scheppert und man es wagt, sein Hirn wieder einzuschalten, machen sich die seidenpapierdünne Geschichte und ihre bornierten Charaktere bemerkbar. Nichtsdestotrotz wurde punktgenau besetzt: Genrestar Statham schaut wie immer recht finster aus der Wäsche, Tyrese Gibson hat Muckis und eine große Klappe und Natalie Martinez alle Vorzüge, die ein Boxenluder nun mal zwingend besitzen muss. Chronisch unterfordert sind sowohl Ian McShane als auch Joan Allen, wobei vor allem letztere mit ihrer roboterartigen Filmfigur zu kämpfen hat.

Abschließend sei erwähnt, dass sich Videospiel-Fan Anderson einige nette Ideen von diversen Fun-Racern ausgeliehen hat, die für den einen oder anderen Schmunzler gut sind. Zudem ist der Gewaltanteil wie zu erwarten hoch, was auch einige Splattereinlagen miteinschließt.

Fazit: Wuchtig inszenierter Actionblödsinn, der Spaß macht.

Michael Eminence” Reisner