Originaltitel: Cop Out
USA, 2010
Kinostart: 15.04.2010
Kevin Smith, da sind er und die Kritiker sich einig, ist vor allem ein Dialogschreiber, während ihm das Regieführen eher weniger liegt. Etwas überraschend also, dass Warner Bros. ihn unter Vertrag nahm, um Cop Out zu inszenieren, seinen ersten Film, zu dem er nicht selbst das Drehbuch schrieb.
Das Geheimnis guter Komik liegt im Timing, und Cop Out besitzt keines. Die Geschichte über die zwei Polizisten Bruce Willis und Tracy Morgan, die einem Latino-Gangster nachstellen, um an eine wertvolle Baseball-Karte zu gelangen, mit der Willis die Traumhochzeit seiner Tochter finanzieren will, tropft unmotiviert und langatmig von Szene zu Szene. Willis und Morgan haben in der Originalversion möglicherweise einige nette Scherze auf Lager, in der deutschen Synchronfassung kommt jedoch nichts davon an. Die wenigen Lacher, die der Film bietet, gehen auf das Konto von Seann William Scott und setzen voraus, dass das Publikum, genau wie Smith oder der Autor dieser Zeilen, den Humor eines Achtjährigen besitzt. Anders als Bruce Willis offenbar, denn der blickt die meiste Zeit so beschämt drein, als habe er das Drehbuch erst nach Vertragsabschluss gelesen. Tracy Morgans Komik muss man nicht mögen, doch er wirkt wenigstens so, als gehöre er in diese Geschichte.
Cop Out ist die Art von Film, für die Art von Publikum, über die Kevin Smith sich in seinem Erstlingswerk Clerks noch zu Recht lustig machte. Vermutlich ist er als Parodie auf die Buddy-Komödien der 80er Jahre gedacht. Doch unbeholfene Imitation ist nicht gleich Parodie, und so erinnert Cop Out nur schmerzhaft daran, dass diese Art von Film in grauer Vorzeit einmal originell und unterhaltsam war.
Felix “Flex” Dencker