Originaltitel: Knocked Up
USA, 2007
Kinostart: 23.08.2007
Unverhofft kommt oft - Mit ein wenig Charme und dank einer Menge Alkohol landet der dauerbekiffte, dauerarbeitslose Ben einen One-Night-Stand mit der umwerfenden Karrierefrau Alison. Am nächsten Morgen schiebt diese ihn natürlich prompt ab, in der festen Absicht, ihn nie wieder zu sehen - bis sie einige Wochen später entdeckt, dass sie schwanger ist. Nach anfänglichem Hadern beschließen die beiden, das Abenteuer Kind gemeinsam anzugehen.
Regisseur Judd Apatow, dessen Jungfrau (40), männlich, sucht noch unter gewaltigen Kinderkrankheiten litt, geht mit Beim ersten Mal einen großen Schritt nach vorn. Erneut bedient er sich der Zutaten mittelklassiger College-Komödien - ein unerfahrener, geekiger Antiheld, der von seinen Freunden angetrieben wird, mehr oder weniger harmlose Nacktszenen und jede Menge derber Humor -, zaubert daraus jedoch eine rundum gelungene, gefühlvolle und beizeiten durchaus intelligente Komödie.
Seth Rogen und Katherine Heigl brillieren in ihren gegensätzlichen Rollen, erhalten allerdings auch tatkräftige Hilfe von den Nebendarstellern, die Apatow größtenteils aus seinen bisherigen Werken rekrutierte. Neben der köstlichen Truppe von Bens Mitbewohnern - Jay Baruchel, Jonah Hill, Martin Starr und Jason Segel - sei vor allem das eingefahrene Ehepaar Paul Rudd und Leslie Mann genannt, das den beiden angehenden Turteltäubchen ein ums andere Mal den Reiz des Single-Daseins vor Augen führt.
Die Zahl der Aussetzer ist erstaunlich niedrig. Ich für meinen Teil hätte zum Beispiel gut auf die Szene verzichten können, in der das Kamel schließlich durch’s Nadelör geht, dem einen oder anderen wird das wirre Geplapper von Bens Kifferkumpeln auf die Nerven gehen. Wirklich an der Wirkung des Films zu nagen vermag letztlich jedoch nur die deutsche Synchronfassung, die über den Dialogwitz des Originals herfällt wie ein Pack Hyänen über eine humpelnde Antilope - außer Haut und Knochen bleibt nicht viel.
Wer über Stinkbomben wie “Der schwule Bruder von Babe Ruth - Schwuchtel Ruth!” hinwegsehen kann, wird zwei vergnügliche Stunden erleben. Für einen wirklich gelungenen Abend ist der Griff zur Originalversion jedoch unumgänglich.
Felix “Flex” Dencker