USA, 2012
Kinostart: 12.04.2012
Daneben.
Schiffe versenken. Was soll man dazu noch sagen. Die Kinolandschaft wird schon seit Jahren so deutlich von Verfilmungen, Remakes, Sequels, Prequels und allen erdenklichen Kombinationen derselben bestimmt, dass selbst Neuauflagen heiligster Kühe kaum noch für Aufregung sorgen. Als jedoch Universal ankündigte, das Steck-und-Rate-Spiel Battleship alias Flottenmanöver auf die große Leinwand zu bringen, ging ein Raunen durchs Internet. Wie soll man ein derart statisches Spiel zu einem Popcorn-Reißer adaptieren? Die Antwort lautet selbstverständlich: Mit Explosionen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der junge Alex Hopper (Taylor Kitsch). Dieser tut sich vor allem durch Unüberlegtheit und einen Mangel an Disziplin hervor, also bringt sein Bruder Stone (Alexander Skarsgard) ihn zur Navy. Dort macht er so schnell Karriere wie kaum jemand vor ihm, so der Pressetext. Und tatsächlich, nur eine Szene später ist er bereits Offizier mit Befehlsgewalt, wenn auch nach wie vor ohne Disziplin. Als Außerirdische vor Hawaii landen, bekommt Alex Gelegenheit, sich seine Streifen zu verdienen.
Ob er diese Chance nutzt, darüber kann man geteilter Meinung sein. Wieder und wieder stellt sich Offizier Alex derart unfähig an, dass er unter anderen Umständen vermutlich von Bord geworfen würde. Seine Behauptung, Die Kunst des Krieges sechs mal gelesen, aber nicht verstanden zu haben, macht es nicht besser. Andererseits zeichnen sich auch die Angreifer nicht gerade durch übermäßige Durchdachtheit aus - eine Rasse von Außerirdischen, deren markanteste Merkmale technischer Fortschritt und Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht sind. Folgerichtig reisen sie mit fünf Schiffen zur Erde und beginnen die Invasion vor der Küste Hawaiis, am hellichten Tag.
Das angerichtete Chaos beschränkt sich im Großen und Ganzen auf die übliche Zerstörungs-CGI. Einstürzende Hochhäuser, explodierendes Militärgerät und bedrohliche Gerätschaften, die in Zeitlupe an der Kamera vorbei fliegen. Die Plots der Transformers-Filme mögen dünner als die Darstellerinnen sein, doch sind sie wenigstens als solche zu erkennen. Battleship unterbricht die langweilig inszenierte Action nur, um von schönen Menschen gespielte Pappfiguren Dialoge aufsagen zu lassen, die zumindest in der deutschen Synchronfassung so hirnerweichend sind, als seien sie spontan bei den Dreharbeiten entstanden, ohne Zeit für einen zweiten Versuch.
Dieser Schuss ging leider ins Wasser.
Felix “Flex” Dencker