Originaltitel: Hall Pass
USA, 2010
Kinostart: 10.03.2011

Die beiden Freunde Rick und Fred (Owen Wilson und Jason Sudeikis) sind seit vielen Jahren glücklich verheiratet. Was ihren Holden (Jenna Fischer und Christina Applegate) jedoch zunehmend aufstößt: ihre Männer glotzen noch immer jeder Frau hinterher, die ihnen vor die Flinte läuft.
Als es den beiden Grazien zu bunt wird, entschließen sie sich zu einem radikalen Schritt. Eine Woche lang sollen die Männer Urlaub von der Ehe nehmen und sich so richtig austoben. Wenn sie merken, dass sie beim Jungvolk nicht mehr landen können, kommen sie schon zurückgekrochen. Doch erstens kommt es anders…

Die Gebrüder Farrelly machten sich in den 1990er Jahren mit Humor der Marke Dumm und Dümmer oder Verrückt nach Mary einen Namen. Doch Fäkalhumor ist leicht imitiert, und in einer Flut von billigen Nachahmern begann der Stern der Farrellys zu sinken.
Nun schicken sich die beiden an, eine etwas reifere Gangart einzulegen.

Die Prämisse ihres neuen Films bietet natürlich Stoff für eine Menge Blödsinn, doch im Mittelpunkt stehen ernsthafte Themen wie das Älterwerden und der ewige Kampf zwischen Liebe und Alltagstrott.
Den Schauspielern ist es zu verdanken, dass die Balance so lange funktioniert. Wilson und Sudeikis schütteln den spätpubertären Charme nur so aus dem Ärmel, und Fischer und Applegate fungieren als erdende Bremsklötze - bis sie ihre Göttergatten alleine lassen, versteht sich.

Im letzten Akt kippt die Geschichte leider in den Bereich männlicher Traumtänze um, und das vermutlich als emotional geplante Ende wirkt seltsam gehetzt. Zudem gibt es noch einige Rückfälle ins Derbe, doch auch die fallen zum Teil lustig aus.

Alles Erlaubt ist ein Film von Männern, für Männer. Mitgeschleifte Frauen werden vielleicht ähnlich mit den Augen rollen wie die Darstellerinnen, doch lässt sich nicht von der Hand weisen, dass der Film ehrlicher mit der Thematik umgeht als die meisten aufs weibliche Publikum gemünzten Genrevertreter.
Unterm Strich eine Empfehlung, eine gewisse Toleranz fürs Grobschlächtige vorausgesetzt.

Felix Flex” Dencker