Originaltitel: Aliens vs. Predator - Requiem
USA, 2007
Kinostart: 26.12.2007
Nachdem sich am Ende des ersten Teils ein Alien in einen toten Predator eingenistet hat, findet zu Beginn des zweiten der eklige Geburtsvorgang im Predator-Raumschiff statt. Nachdem der mächtige Hybrid aus den zwei außerirdischen Rassen die halbe Besatzung auseinandernimmt, ist man gezwungen, das Vehikel auf der Erde notzulanden. Pech für die Bewohner der Kleinstadt Gunnison in Colorado, dass ausgerechnet ihre beschauliche Heimat als Schauplatz blutiger Übergriffe von gnadenlosen Alien-Wirten herhalten muss. Die Predators schicken daraufhin einen der ihren auf die Erde, um dem gefährlichen Predalien und seinen Kollegen den Garaus zu machen. Die Bevölkerung, darunter Ex-Knacki Dallas (Steven Pasquale), sein Bruder Ricky (Johnny Lewis), der örtliche Sheriff Morales (John Ortiz) sowie das Mutter/Tochter-Gespann Kelly (Reiko Aylesworth) und Molly (Ariel Gade), kämpft derweil ums nackte Überleben.
Während Alien vs. Predator von Paul W.S. Anderson 2004 zumindest noch einige wenige Zuseher überzeugen konnte, dürfte bei Teil 2 wohl Einigkeit herrschen. Was bleibt einem, egal ob als Fan der Ursprungsfilme, Anhänger des Videospiels oder ganz einfach als unbedarftem Kinogänger auch anderes übrig, als über eine solch geballte Ladung an Unvermögen verärgert den Kopf zu schütteln. Ließen die Trailer noch auf einen kurzweiligen, blutdurchtränkten Slasher schließen, entpuppt sich das Endergebnis als dümmlicher Rohrkrepierer, der außer ein paar wenigen ansehnlichen Todesszenen und der einen oder anderen Splatter-Reminiszenz rein gar nichts zu bieten hat.
Shane Salerno verbrach ein Drehbuch, das vor Logikfehlern nur so strotzt, keinen einzigen interessanten Charakter aufzuweisen hat und Dialoge beinhaltet, die eine Beleidigung für jedes denkende Lebewesen darstellen und in ähnlicher Qualität wohl nur noch in der Pornobranche anzutreffen sind. Auch was die die sogenannte “Handlung” betrifft, sind Parallelen zu einschlägigen Erwachsenenfilmen offenkundig: Während jene hüben als Aufhänger für den Austausch von Körperflüssigkeiten dient, fungiert selbige drüben als Vorwand für allerlei unmotivierte Metzelsequenzen ohne Sinn und Verstand. Die Brüder Greg und Colin Strause schlagen mit ihrer komplett verkorksten Inszenierung in die selbe Kerbe: Kein erkennbarer Versuch, Spannung aufzubauen, mit der wackligen Kamera immer zu nah am Geschehen, das ohnehin zumeist im Zwielicht ersäuft und null Gespür für Szenenarrangements. Dazu versucht der sagenhaft scheußliche Score Daniel Pearls einem ständig die Wichtigkeit jeder Szene einzutrichtern. Zu abstrakt? Dann eben ein Beispiel für eine archetypische Szene aus diesem unerträglichen Stück Zelluloidverschwendung: Predator schaltet Tarnmodus aus, stapft ein paar Schritte durch den Wald, der dem Publikum im Infrarotblick präsentiert wird. Predator tippt wie wild auf seine Unterarmtastatur, die Musik spielt auf als gäbe es kein Morgen. Was passiert? Richtig erraten: Schnitt, gar nichts mehr.
Der spannungsfreie Schwachsinn endet bei knapp 90 Minuten mit einem schwachköpfigen Cliffhanger. Ein Neujahrswunsch vorab: Möge uns allen ein dritter Teil erspart bleiben. Und um noch ein Wort an die Schauspieler zu verlieren: Selbst Paris Hilton wäre eine Bereicherung gewesen.
Fazit: Ein heißer Anwärter auf den Titel “Schlechtester Film des Jahres.”
Michael “Eminence” Reisner