USA, 2012 Kinostart: 10.05.2012
Die Lümmel von der ersten Bank
Kinofilme nach Tv-Serien haben nicht den besten Ruf, spätestens seit vor zwei Jahren Das A-Team die Werte des Originals mit Füßen trat und dennoch wenig mehr als Durchschnittsaction auf die Leinwand brachte. Überbordende Erwartungen sind es also nicht, mit denen 21 Jump Street zu kämpfen hat.
Die damalige Truppe um Johnny Depp und Co. steht wohlgemerkt nicht im Mittelpunkt des Films, wodurch unliebsame (und unvermeidlich unfaire) Vergleiche entfallen. Stattdessen tritt eine neue Generation den Dienst an: die beiden frischgebackenen Streifenpolizisten Jonah Hill und Channing Tatum. Die erweisen sich in ihrem ersten gemeinsamen Einsatz als derart untauglich, dass ihr Chef sie in eine Undercover-Einheit abschiebt. Dort werden sie wieder auf die High School geschickt, um die Quelle einer neuartigen Droge aufzuspüren, die bereits ein Todesopfer gefordert hat. Doch seit die beiden ihren Abschluss machten, hat sich einiges geändert. Heute leben die Coolen vegan und diskutieren über Umweltschutz, während die Geeks ihr Wissen nutzen, um Handys zu knacken und Colaflaschen explodieren zu lassen.
Gleich zu Beginn des Films darf Polizeichef Nick Offerman den augenzwinkernden Humor des Films etablieren, als er den beiden von dem neuen Undercover-Programm erzählt, einer aufgewärmten Idee aus den 80ern, da der Polizei heute einfach nichts neues mehr einfällt. Die holperige Eingewöhnung in die neuen Charakterrollen erlaubt den Figuren nicht nur, an Tiefe zu gewinnen, sondern gerät vor allem unterhaltsam. Anstatt so zu tun, als gehe der bald 32-jährige Tatum als Teenager durch, lassen die Drehbuchautoren ihn immer mal wieder hören, er sehe aus wie ein alter Mann. Auch als der eigentliche Fall ins Rollen kommt, bleibt es durchgehend witzig. Der Humor ist oft allerdings deutlich pubertärer, als man es von den Machern des unschuldig-goldigen Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen erwartet hätte. Menschen mit einer strikten Abneigung gegen gelegentliche regelmäßige Peniswitze seien hiermit gewarnt. Der Rest darf sich gepflegt auf den 10. Mai freuen.
Dieses Mal ist der Toast mit der Marmeladenseite nach oben gelandet.
Felix “Flex” Dencker