USA, 2009
Kinostart: 12.11.2009

Manchmal sollte man sich einfach auf das konzentrieren, was man am besten kann. Für Roland Emmerich bedeutet das, Zerstörungsorgien. 2012 wird in dieser Hinsicht schwer zu toppen sein, denn im neuen Werk des Schwaben kommt die Welt, wie wir sie kennen, zu ihrem Ende.

Das alleine ergibt natürlich keinen Plot, und so zeigt der Film den Versuch des Schriftstellers John Cusack, gemeinsam mit seiner Ex-Frau und den gemeinsamen Kindern die Katastrophe zu überleben. Von einem verrückten Radio-Moderator (Woody Harrelson) erfährt er, dass die Regierungen gigantische Raumschiffe bauen, um einige genetisch und finanziell Auserwählte vor dem zu bewahren, was da kommen mag. Da diese Archen nicht in den USA liegen, wartet eine lange Reise auf Figuren und Zuschauern.

Was die Reise beizeiten länger erscheinen lässt, als sie ist, ist der bedauernswerte Fokus auf die Handlung, den der Film gerade in der zweiten Hälfte zunehmend annimmt. Die Sequenzen, mit denen der Film beworben wird, sind größtenteils beachtlich gemacht und geraten überaus unterhaltsam. Abgesehen von den einfallslos und stets identisch inszenierten Starts diverser Flugzeuge - langsam anfahren, in einen Abgrund fallen, völlig überraschend wieder auftauchen - ist das Chaos spaßig und originell in Szene gesetzt. Doch je weiter der Film fortschreitet, desto mehr treten die Figuren in den Vordergrund, so dass auch der typische Emmerich-Humor immer mehr dem typischen Emmerich-Pathos weicht. Es ist ein Testament der Fähigkeiten von Darstellern wie Chiwetel Ejiofor und Danny Glover, die erbarmungslos kitschigen Dialoge aufzusagen und dabei ernst zu bleiben. Zumindest letzteres wird das Publikum ihnen nicht immer nachtun.

Die meisten der relevanten Szenen waren zwar bereits in diversen Trailern zu sehen, nichtsdestotrotz bietet 2012 genug Zerstörungsszenarien, um Fans des Genres zufrieden zu stellen. Wer sich nicht dazuzählt, sollte sich das Geld sparen.

Felix Flex” Dencker