USA, 2007
Die Tremors-Sequels sind ein guilty pleasure, da dachte ich mir, schaue ich mir mal eine andere Reihe von Billigfortsetzungen an. Meine Wahl fiel auf Lake Placid, der gut genug ist, um Spaß zu machen, und schlecht genug, um trashige Fortsetzungen zu inspirieren.
Tja, war blöd. Die Lake-Placid-Reihe hat ihre „Video“-Laufbahn übersprungen und ist mit Teil 2 direkt in den TV-Bereich gesemmelt. Nicht AMC-TV, Syfy-TV.
Der Blödsinn im Schnelldurchlauf, da ich mir aus Prinzip mit diesem Text nicht mehr Arbeit machen möchte als die Autoren mit dem Drehbuch:
Der herablassende, erfahrene Superjäger trägt eine fabrikneue Multifunktionsjacke aus dem „Doppelt Reduziert“-Regal des örtlichen Survivalshops, mit offensichtllich leeren Taschen. Dazu ist er zu blöd, ein kleines Zelt aufzubauen und hat permanent den Finger am Abzug, sobald er eine Waffe in der Hand hält. Letzteres macht der Protagonisten-Sheriff wohlgemerkt auch, selbst mit einem Granatwerfer in der Hand. Einem Granatwerfer mit Zielfernrohr. Das Krokodil wechselt während laufender Einstellungen zwischen Phantasialand-Pappmaché und Microsoft-Paint-Level CGI. Das Fauchen des Krokodils ist viel zu offensichtlich der Foley-Artist, der nach einem Schluck Milch ins Mikro haucht. Diese Szenen mit Kopfhörer zu hören, ist… verstörend. Es gibt mehr als eine Szene, in der ein Mann in Großaufnahme etwas werkelt, während seine Hände außerhalb des Bildes sind, so dass die Möglichkeit besteht, dass er sich einen schubbert.
Dass die Figuren eine ärgerliche Blödheit aufweisen, die über den genrebedingten Mindestbedarf hinausgeht, fällt da kaum noch ins Gewicht. Dass sie manchmal agieren, als wüssten sie nicht, was gerade passiert, schon eher.
Fazit: MST3K-Futter, ansonsten wertfrei.
Felix “Flex” Dencker