Originaltitel: The Hurt Locker
USA, 2008
Kinostart: 13.08.2009

Ein Bombenräumkommando im Irak. Staff Sergeant William James (Jeremy Renner) tritt die Nachfolge von Sergeant Matt Thompson an, der kurz zuvor tödlich verunglückte. Für Trauer bleibt den Kameraden keine Zeit, denn die nächste Bombe wartet schon.
Die psychischen Strapazen sind enorm, doch James scheint die Belastung kaum zu spüren. Ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben stürzt er sich in jede neue Mission, und bald kriegen seine Kollegen es mit der Angst.

Regisseurin Kathryn Bigelow und Drehbuchautor Mark Boal, der zuvor den recht langatmigen Im Tal von Elah schrieb, strukturieren den Film wie den Alltag seiner Helden: als Serie einzelner Episoden. Ist eine Bombe entschärft, folgt (meist) eine kleine Verschnaufpause, danach geht es an die nächste.
Das hätte leicht eintönig werden können, doch Bigelow erweist sich als Meisterin der Suspense. Von den ersten Minuten an zieht sie die Spannungsschraube scharf an und lässt dem Zuschauer bis zum letzten Drittel der 131 Minuten kaum Luft zum Atmen. Werden die ersten Bomben noch in relativer Ruhe entschärft, drängen mit der Zeit immer mehr Zuschauer - und damit potentielle Bombenleger - ins Geschehen, bis die Truppe sich schließlich direkt mit dem Feind konfrontiert sieht.
Gegen Ende lässt die Spannung etwas nach, wenn James’ Charakter mit Einblicken in sein Privatleben vertieft wird. Dies ist schade und völlig überflüssig, denn Renners gewohnt intensives Spiel lässt ohnehin zu keiner Zeit einen Zweifel daran, dass man hier einem Mann bei der Arbeit zusieht, der nicht anders kann, als das zu tun, worin er am besten ist.
Entgegen dem reißerischen Trailer ist der Film übrigens nicht im Stakkatoschnitt gehalten. Die Wackelkamera dürfte empfindliche Mägen überfordern, doch davon abgesehen verzichtet Bigelow auf billige Tricks.

Ein Plot, der bequem in einer Viertelstunde hätte erzählt werden können, meisterlich in Szene gesetzt und gut gespielt. So schnell vergehen zwei Stunden selten.

Felix Flex” Dencker