Frankreich, 2008
Kinostart: 08.01.2009
Die längste Audi-Werbung aller Zeiten geht weiter. Zum dritten Mal muss Frank Martin (Jason Statham) ein Paket von A nach B transportieren, zum dritten Mal ist das Paket ein Mensch, und zum dritten Mal bricht Martin seine eigenen Regeln. Niemals den Deal ändern, keine Namen, und nie das Paket öffnen - Würde er sich an seinen vermeintlichen Überlebenskodex halten, gäbe es die Filmreihe nicht. Im dritten Teil gilt es Valentina, die entführte Tochter eines ukrainischen Ministers, von Marseille nach Odessa zu fahren. Ihr Vater soll so erpresst werden, einen Vertrag zu unterschreiben, um Giftmüll in sein Land zu lassen.
Warum Valentina dafür nach Odessa gefahren werden muss, warum die Entführer dies nicht selbst erledigen und wie um Himmels Willen jemand glauben kann, auf eine solche Weise käme ein rechtskräftiger Vertrag zustande, das sind Fragen, die man wohl nicht stellen soll. Das Drehbuch stammt angeblich von Luc Besson, doch angesichts der debilen Geschichte und der steinerweichend blöden Dialoge ist das nur schwer zu glauben.
Die Action dürfte die beinharten Fans immerhin zufrieden stellen. Physikalisch überwiegend unmöglich, zum Teil witzig choreographiert und so schnell geschnitten, dass man kaum etwas erkennt - wie schön wäre es, wenn letzteres auch auf die sogenannten Charaktermomente zuträfe. Stellenweise scheint es fast, als wolle Regisseur Olivier Megaton - bei dem es sich übrigens nicht um den Anführer der Decepticons handelt - tatsächlich eine Geschichte erzählen. Zu mehr als zähem Zweierlei während langer Autofahrten reicht es allerdings nicht, sieht man vom Zwischenstopp an einer Tankstelle ab, bei dem Valentina eine Flasche Vodka kauft und in eine Ecke des Ladens pinkelt.
Laut inszenierte Selbstzweck-Action mit einem grimmigen Jason Statham und einem beschämend schlechten Plot.
Viel Spaß im Kino.
Felix “Flex” Dencker