USA, 2007
Kinostart: 02.08.2007
Schatz, nicht vor dem Auto!
Transformers. Riesige Roboter, die von einem anderen Planeten zur Erde reisen, nach Belieben ihre Gestalt ändern können und dann auf die Hilfe eines Teenagers angewiesen sind. Wie soll man da eine halbwegs objektive Kritik zustande bringen? Und wie soll man vor allem irgendetwas beisteuern, das nicht schon aus den Trailern sowie der Tatsache ersichtlich war, dass das Ganze von Michael Bay in Szene gesetzt wurde?
Also einfach der Reihe nach.
Das wichtigste zuerst: Ist es der Actionknaller des Jahres?
Ja. Die Kämpfe der gigantischen Roboter bringen Schande über die putzigen Actionsequenzen, mit denen die anderen Filme in diesem Jahr die Kinnladen ihrer Zuschauer zu Boden schickten. Ich persönlich hatte mehr Spaß als bei Fluch der Karibik 3, Stirb Langsam 4 und vielleicht sogar mehr als bei Spider-Man 3.
Ist er kitschig?
Natürlich. Die Musik spielt so heillos übertrieben auf, dass man sich die subtilen Klänge eines Klaus Badelt herbeiwünscht - man könnte meinen, der Film bestehe aus 140 Minuten Showdown. Zudem ersaufen die letzten Minuten in einem pathetischen Sülzgesabbel, das dem einen oder anderen den Spaß glatt ein wenig verderben könnte. Mein Tipp: Wenn der ominöse Würfel seine Schuldigkeit getan hat, geht nach Hause - vielleicht spart Ihr sogar noch etwas bei der Parkgebühr.
Ist er halbwegs kohärent?
Erstaunlicherweise ja. Natürlich reiht auch Transformers genau wie die oben genannten Blockbuster Actionsequenz an Actionsequenz, und hier wie dort wird gerne mal der Sinn einer Szene für einen flachen Witz geopfert, doch im Großen und Ganzen bleibt der rote Faden intakt. Für die einzelnen Actioneinlagen gilt das allerdings nicht immer - die Schnitte sind zum Teil so schnell, dass man den Überblick verliert, wer genau gerade wem die Ölwanne abreißt. Gott sei Dank stellt der wie immer göttliche John Turturro mit seinem hemmungslosen Overacting sicher, dass niemand das Ganze allzu ernst nehmen wird.
Ist es ein reiner Männerfilm?
Nun, dank Megan Fox, Rachael Taylor und ihren kurzen Klamotten gibt es für die männlichen Kinozuschauer wesentlich mehr Schauwerte als für die weiblichen, doch machen wir uns nichts vor: Es geht um Killerroboter, die die Erde angreifen und sich in Autos und Flugzeuge verwandeln - da werden die anwesenden Damen so sehr mit Augenrollen beschäftigt sein, dass jegliche Sixpacks auf der Leinwand ohnehin vergeudet gewesen wären.
Kurz gesagt: Wer der Idee etwas abgewinnen kann, über zwei Stunden lang Spielzeugen zuzusehen, die mit dreistelligem Millionenbudget ins Kino gebracht werden, wird einen Riesenspaß haben.
Wer nicht, der halt nicht.
Felix “Flex” Dencker