USA, 2011
Kinostart: 29.06.2011

Ohne Eier. Im bestmöglichen Sinn.

Mit Transformers 2 schuf Regisseur Michael Bay etwas Großes. Die Fortsetzung zu seinem 2007er Actionerfolg war nicht einfach schlecht. Der Film durchbrach die Grenzen dessen, was bislang für schlecht gehalten wurde und setzte neue Maßstäbe, an denen Studiogurken seither gemessen werden.
Man kann nur mutmaßen, was in der Zwischenzeit passiert ist. Vielleicht zwang Produzent Steven Spielberg Bay, sich in Clockwork-Orange-Manier seinen eigenen Film in Dauerschleife anzusehen, vielleicht war Bay es auch einfach nur leid, sich auf Pressekonferenzen rechtfertigen zu müssen.

Was es auch war, es hat geholfen. Transformers 3 unterscheidet sich von Transformers 2 in einem entscheidenden Punkt: Man erkennt, was passiert. Während Bay im zweiten Teil alles Sehenswerte mit Stakkatoschnitt zerfleischte, badet er Teil 3 in einer nahezu omnipräsenten Zeitlupe. Diese ermöglicht dem Zuschauer, die Kämpfe der Blechgiganten zu verfolgen und sogar zu erahnen, wer die Oberhand hat, bevor sich der computeranimierte Staub legt.
Dies erlaubt nicht nur, die an Perfektion grenzenden CGI-Effekte zu genießen, sondern macht vor allem die Action so sehenswert, wie sie eigentlich sein sollte.

Der Rest ist wohlgemerkt wie gehabt. Die Geschichte bleibt ein Sammelsurium von wirren, dämlichen und geradezu bizarren Plotmechanismen, die Bedeutung der Menschen für den Krieg der Roboter ist so unklar wie eh und je, und wenn Sams neue Freundin zu reden beginnt, kommt man nicht umhin, den Decepticons ganz fest die Daumen zu drücken.
Dazu wird der gewohnt fremdschämliche Humor gereicht, es gibt kleine, nervige Laber-Roboter, und nicht zuletzt vergingen sich die Drehbuchautoren für ihr Finale an einer der heiligen Kühe des Star-Trek-Universums.
Immerhin gibt es wieder einen Auftritt von John Turturro, der dem Film zumindest eine Handvoll kleiner Charaktermomente beschert, in denen man die Zähne nicht ganz so arg zusammenbeißen muss.

Eine wirre Handlung, Dialoge wie aus der Feder eines gestrandeten Autobots und beeindruckende Action.
Was will man mehr?

Felix Flex” Dencker