Originaltitel: The Promotion
USA, 2008
Kinostart: 04.06.2009
I remember once imagining what my life would be like, what I’d be like. I pictured having all these qualities, strong positive qualities that people could pick up on from across the room. But as time passed, few ever became any qualities that I actually had. And all the possibilities I faced and the sorts of people I could be, all of them got reduced every year to fewer and fewer. Until finally they got reduced to one, to who I am. And that’s who I am, the weather man. (The Weather Man)
Bereits in The Weather Man, für den Steve Conrad das Drehbuch schrieb, geht es darum, wie das eigene Glück mit den Ansprüchen und Zwängen der Gesellschaft in Einklang zu bringen ist. In The Promotion, Conrads erster Regiearbeit, konkurrieren zwei an sich gute Menschen, gespielt von Seann William Scott und John C. Reilly, um den begehrten Managerposten in einem neuen Supermarkt und fahren die Ellenbogen aus, so wie die Gesellschaft es ihnen vorlebt. Positiverweise lässt sich zum Film anmerken, dass er nicht ein “One-Trick-Pony” ist wie der ähnlich gelagerte Step Brothers, sondern seine Figuren durchaus ernst zu nehmen bereit ist und sich viel Zeit zu ihrer Entfaltung nimmt. Der Supermarkt ist auch der richtige Schauplatz, die Konkurrenzgesellschaft ebenso bloß zu stellen wie die Motivations-Industrie mit ihren Gurus und lieblosen Hörbändern und das bis in Absurde getriebene Servicegebaren.
Auf der anderen Seite kann von einer Dynamik, also in diesem Fall einer Eskalation des Konflikts zwischen den Figuren kaum die Rede sein - es reihen sich nur episodische Szenen von gleicher, soll heißen: geringer, Intensität aneinander. Das Mitleid gilt eigentlich den Vorgesetzten, deren offensichtlich qualifizierteste Bewerber solche Dumpfbacken sind, die sich gegenseitig in Ungeschicktheit überbieten. Die Wandlung, die vor allem Scott durchmacht, kommt dabei völlig aus dem Nichts.
Letztendlich muss man festhalten, dass schon intelligentere Komödien gedreht wurden, aber auch dümmere. The Promotion bietet zwar wenige Lacher, aber dafür einige Schmunzler, bleibt immer oberhalb der Gürtellinie und bringt nebenher noch eine beherzigenswerte Botschaft mit. Also typisches Futter für einen Dvd-Abend.
Sven Ole ‚Leisure Lorence‘ Lorenzen