Originaltitel: The Fifth Commandment
Kinostart: 18.09.2008

One Fight in Bangkok

Dass es nichts Neues unter der Sonne gibt, gilt im besonderen Maße für Actionfilme.
Kaum ein Genre ist stärker durch Konventionen gebunden, deren Bruch dem Publikum aufstoßen würde. Im Finale muss sich zum Beispiel der Held in einer scheinbar aussichtslosen Situation befinden und das Ruder in allerletzter Sekunde noch herumreißen. Fehlt diese Szene, hat das Publikum 90 Minuten vergeblich auf sie gewartet und reagiert entsprechend verärgert. Da die Story also in ein enges Korsett geschnürt ist, müssen orginelle Charaktere, exotische Kulissen und natürlich sauber choreographierte und gefilmte Action den Preis der Kinokarte rechtfertigen.
Die Macher von The 5th Commandment, Actionspezialist und Regisseur Jesse V. Johnson sowie Drehbuchautor, Hauptdarsteller und Produzent Rick Yune, der bald im sehnlich erwarteten Alone in the Dark 2 zu sehen sein wird, beherzigen diese Regel und liefern ein rundum annehmbares B-Movie ab. Yune spielt Chance, der in die Fußstapfen seines Ziehvaters (Keith David) getreten und Profikiller geworden ist. Als einer der besten seines Fachs wird er für die besonders heiklen Aufträge angeworben. Als er auf die R&B-Sängerin Angel (Heroes-Schnuckel Dania Ramirez) angesetzt wird, muss er ablehnen: Sein Stiefbruder Miles (Bokeem Woodbine) ist der Kopf ihrer Security. Kurz entschlossen reist Chance nach Bangkok, um seinen Bruder vor dem neu angeworbenen Killerpaar Collateral und Damage zu schützen.
Jeder, der in seinem Leben auch nur einen Actionfilm gesehen hat, kann die Plotpunkte in The 5th Commandment meilenweit kommen sehen. Der Film konzentriert sich völlig auf das Dreiecksverhältnis der ungewöhnlichen Familie, deren Mitglieder alle die für das Genre erfoderliche Präsenz, soll heißen: den Körperbau mitbringen. Vor allem Yune ist mit seiner Badass-Stimme eine äußerst gelunge Besetzung. Für ein Effektfeuerwerk fehlte zwar merklich das Budget, doch sind die Actionszenen für ein B-Movie absolut annehmbar. Allerdings muss angekreidet werden, dass der Schurke immer blass und an der Grenze zum Lächerlichen bleibt.
So ist The 5th Commandment unterm Strich ein würdiger Vertreter seines Genres, der als Verleih-Dvd bedenkenlos mitgenommen werden kann.

Sven Ole Leisure Lorence’ Lorenzen