Originaltitel: Terminator Salvation
USA, 2009
Kinostart: 07.06.2009
Coming of Rage
Ein Mann wird exekutiert. Er erwacht im Jahr 2018 und findet die Erde verwüstet vor, die Menschheit im Krieg gegen Maschinen.
Viel mehr gibt es inhaltlich auch nicht zu berichten. McGs erster Beitrag zur Terminator-Reihe besteht zu 90% aus Action, und aus gutem Grund, denn die Schauwerte sind beachtlich. Terminator Salvation spielt in einer Welt, in der man ohne den heftigen Farbfiltereinsatz erwarten würde, dass jeden Moment Mel Gibson im schwarzen V8 vorbeigerauscht kommt. Die wüste Ödnis fungiert als Leinwand für cool designte Maschinen, die sich mit den Menschen sehenswerte Materialschlachten liefern, denen man das enorme Budget die meiste Zeit ansieht. Nicht alles ist sonderlich originell, wirkt jedoch einigermaßen handfest und ist vor allem meilenweit von der Popcorn-Action entfernt, die man vom Regisseur von Charlie’s Angels 2 hätte befürchten können.
Im letzten Drittel drängt jedoch die eigentliche Geschichte immer mehr in den Vordergrund, und schnell wird klar, dass es kaum etwas zu erzählen gibt. Das halbherzige Philosophieren darüber, was es bedeutet, Mensch zu sein, ruft nur schmerzlich ins Gedächtnis, wie viel pointierter James Cameron die Thematik im zweiten Teil behandelte. Dazu kommt ein Ende, dessen Offenheit nur durch einige Denkfehler ermöglicht wird und das nicht alle Zuschauer zufriedenstellen dürfte. Nichts zu motzen gibt es bei den Darstellern. Dass Christian Bale den abgehärteten und angriffsbereiten John Connor überzeugend spielt, ist keine Überraschung, ebenso Sam Worthingtons Vorstellung als Mann ohne Vergangenheit. Auf weiblicher Seite gibt es eine völlig verschwendete Bryce Dallas Howard, die nichts weiter zu tun hat, als mit ihrem Schwangerschaftsbauch auf kommende Fortsetzungen zu verweisen, sowie das optische Bonbon Moon Bloodgood, deren denkwürdigster Auftritt für eine kassenfreundlichere Altersfreigabe aus dem Film geschnitten wurde.
Nicht so gut wie erhofft, nicht so schlimm wie befürchtet. Der ganz große Wurf ist Terminator 4 nicht geworden, der Untergang des Abendlandes, den einige Fans - mich eingeschlossen - nach McGs Verpflichtung kommen sahen, aber ebenso wenig.
Mein Tipp: Auf Action pur einstellen, das Effektfeuerwerk genießen und nicht traurig darüber sein, dass man hinterher nicht mehr weiß als vorher.
Felix “Flex” Dencker