USA, 2008
Kinostart: 06.03.2008

2006 kam mit Step Up eine kleine, feine Überraschung in die Kinos. Eine typische Außenseitergeschichte mit vorhersehbarem Plot, verpackt in einen Tanzfilm voll modischem Hip-Hop-Gehabe, das auf klassisches Ballett traf und nach einigem hin und her eine wirklich sehenswerte Symbiose bildete. Solide Darsteller, akzeptable bis gute Musik und tolle Choreographie verhalfen dem Film von Anne Fletcher zu einigem Erfolg, der eine kleine Welle von Imitationen nach sich zog. Somit war eines unumgänglich: eine Fortsetzung. Da die Geschichte von Tyler und Nora zu Ende erzählt war, entschloss man sich, den selben Plot einfach mit anderen Protagonisten zu wiederholen.

Hauptfigur ist nun also die junge Andie, die die Schule schwänzt, um mit ihrer Clique tanzen zu gehen. Die Zeiten von Ginger Rogers und Fred Astaire sind lange vorbei, somit gehören zum Tanzen vor allem Gewalt und Vandalismus. Als es entsprechend wieder einmal Ärger gibt, weiß Andies Ziehmutter nicht mehr weiter und will die Kleine nach Texas zur Verwandtschaft schicken. Ein Kurzauftritt des inzwischen legendären Tyler rettet jedoch den Tag. Mit einem Wetttanzen zwischen ihm und Andie überredet er sie, es an der Msa zu versuchen, der selben Kunsthochschule, die schon ihn vom Ghetto auf die Bühne brachte. Zur Überraschung aller wird sie auch genommen, doch damit fangen ihre Probleme erst an.

Das selbe in Grün”, möchte man sagen, doch das würde dem Film nicht ganz gerecht. Denn all das, was den ersten Step Up gut machte, geht dem zweiten schmerzlich ab. Die Darsteller tropfen überwiegend gelangweilt durch die Szenen, vereinzelte Ausnahmen wie Will Kemp als Rektor oder Adam G. Sevani als Moose” verpuffen in der Eindimensionalität der Figuren und der Sprunghaftigkeit ihrer Entwicklung. Dass die Wege, die die Figuren nehmen, nicht überraschen, ist in diesem Genre normal und auch akzeptabel. Die Lustlosigkeit, mit der die Plotpunkte abgehakt werden, wäre allerdings nicht nötig gewesen.

Weitaus fataler ist jedoch, dass selbst die Tanznummern langweilig ausfallen. Das Ballett ist hier auf einige Trockenübungen beschränkt, die dramaturgisch wie choreographisch folgenlos bleiben. Stattdessen wird das Hip-Hop-Gehampel einfach mit noch mehr Hip-Hop-Gehampel aufgepeppt, so dass im viel zu dunkel gehaltenen Finale zum Teil nur noch nervös zum Beat gezuckt wird. Der kurze Battle” zu Anfang, in dem Tyler Andie einseift, um das filmische Zepter zwischen Original und Fortsetzung zu übergeben, scheint da wie ein Gleichnis.

Ganz so beknackt wie z.B. Stomp the Yard ist Step Up 2 nicht, doch so meilenweit von der Klasse des Originals entfernt, dass sich die Kinokarte letztlich genau so wenig lohnt.
Wirklich, wirklich schade.

Felix Flex” Dencker