USA, 2017
Kinostart: 27.10.2017
Endlich ist es so weit. James Gunn schickt Marvels außergewöhnlichste Heldentruppe auf ihr zweites Abenteuer. Dieses Mal bekommen es die Guardians nicht nur mit Yondus Räuberbande und einer besonders spießigen Hohepriesterin zu tun, sondern mit einem waschechten Gott - Peter Quills Vater.
Es fühlt sich ein wenig seltsam an, diese Kritik zu schreiben. Seit Jahren lasse ich mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit über den CGI-Bombast aus, mit dem die großen Studiofilme jegliche Handlungsarmut zu übermalen versuchen, um dem Zuschauer wieder und wieder dieselben Miniplots vorsetzen zu können. Und hier kommt nun die neue Marvel-Produktion daher, besteht nahezu ausschließlich aus Blue-Screen-Aufnahmen und gerät unterhaltsamer und bewegender als alles, as ich in diesem Jahr bisher gesehen habe.
Marvel zeigt sich seit Jahren fähig, den CGI-Bombast der Geschichte zu unterstellen, und Regisseur und Drehbuchautor Gunn zeigte schon mit dem ersten Teil, dass er in der obersten Liga mitspielt. Mit der Fortsetzung nimmt er den Zuschauer auf eine Reise mit, die er (oder sie) so schnell nicht vergessen wird. Die Vater-Sohn-Geschichte zwischen Chris Pratt und Kurt Russell bildet den emotionalen Dreh- und Angelpunkt des Films, doch auch die anderen Hüter kommen zu ihrer Leinwandzeit. Drax lernt eine hässliche Frau kennen, Gamora ringt mit ihrer Schwester, Rocket sorgt sich um Baby Groot und nicht zuletzt kämpft Yondu um seinen Platz in der interstellaren Ravager-Bruderschaft. Alle wichtigen Figuren haben ihre eigenen Handlungsfäden, und dennoch kämpfen alle für das gleiche: ein weiteres Mal die Galaxie zu retten - so sieht ein gutes Drehbuch aus.
Die Guardians, Baby Groot, Yondu und Kurt Russell, der einen ganzen Planeten spielt. Dazu das Awesome Mix Tape Vol. 2 - die vollste aller Empfehlungen.
Felix “Flex” Dencker