Originaltitel: He’s just not that into you
USA, 2009
Kinostart: 12.02.2009
Tatsächlich Klischees
- Frauen haben nur ein Ziel im Leben: Heiraten.
- Kein Mann will jemals heiraten.
- Aber insgeheim will es eigentlich jeder, zwinkerzwinker
- Kontakt per E-Mail ist okay. Bei Kontakt über soziale Netzwerke geht es nur um Sex.
- Eine Frau sollte niemals einen Mann anrufen.
- Männer und Frauen können niemals miteinander befreundet sein.
- Wenn ein Mann nach einem Date “Danke für den netten Abend” sagt, ist er nicht interessiert.
Ist inzwischen nicht jeder diese Formeln leid, nach denen Schnulzenfilme wieder und wieder versuchen, dem Publikum die Tränen der Rührung zu entlocken? Wird es nicht langsam Zeit für einen ehrlichen Liebesfilm, der mit den Klischees aufräumt?
Voilá: Er steht einfach nicht auf Dich! versucht eben jenes. Ganz einfach… oh. Moment.
Das ist mir jetzt ein bisschen peinlich, ich hab da was verwechselt. Die Liste oben, das sind gar nicht die doofen Klischees aus anderen Filmen, sondern die intelligenten Klischees aus diesem. Denn wie schon die Buchvorlage, versucht auch der Film, mit gängigen Stereotypen aufzuräumen, indem er sie zementiert. Das passiert in einer ganzen Reihe paralleler Handlungsstränge, die die verschiedenen Aspekte der Beziehungen zwischen Männern und Frauen beleuchten sollen. Sie sind reizvoll besetzt und gut gespielt, wälzen sich jedoch dermaßen in ihren Archetypen, dass das einzig komische an dieser “Komödie” die Vorstellung ist, jemand könne sie für clever halten.
Adaptionen erfolgreicher Bücher richten sich meist an dieselbe Zielgruppe wie die Bücher selbst, und auch Er steht einfach nicht auf Dich! bildet da keine Ausnahme. Frauen, die es erderschütternd finden, dass es vielleicht eventuell irgendeinen Mann geben könne, der kein Interesse an ihnen hat, werden sich wohl auch nach diesem Film erleuchtet fühlen.
Männer sollten den Film nur ansehen, wenn sie gerade verlassen wurden und sich vor Augen führen wollen, dass es Schlimmeres gibt als Alleinsein.
Felix “Flex” Dencker