USA, 2011
Kinostart: 24.02.2011
Dante Alighieri John Milton (Nicolas Cage) ist aus der Hölle ausgebrochen, um einer satanistischen Sekte das Handwerk zu legen. Auf seinem Weg gabelt er eine Kellnerin (Amber Heard) auf, die vor ihrem gewalttätigen Verlobten flieht.
Zwischen Milton und dem möchtegern-diabolischen Sektenführer (Billy Burke) steht noch “der Buchhalter” (William Fichtner), der vom Teufel ausgesandt wurde, Milton zurückzuholen.
So simpel die Handlung klingt, so simpel gestrickt ist auch der Film. Der Reiz soll hier gar nicht in der befriedigenden Auflösung irgendwelcher spannenden Konflikte liegen, sondern in der Veranschaulichung niederer Triebe: In den Actionszenen spritzt reichlich CGI-Blut in die Kameras, und ab und zu gibt es sogar ein paar blanke (und ähnlich echte) Brüste zu bestaunen. Das sollte der geneigte Zuschauer auch besser spannend und faszinierend finden, denn ansonsten bietet Drive Angry wenig.
Wenn sich der von Szene zu Szene zwischen bedrohlich und fremdschämlich hin und her pendelnde Satanskult daran macht, die Hölle auf Erden zu errichten, ist zu keiner Zeit klar, was eigentlich damit gemeint ist, oder auch nur, wie es funktionieren soll. Von der Frage, wie der Folgeplan aussieht, ganz zu schweigen.
Doch halt, wir reden ja von “Drive Angry 3D”, also ist doch der 3D-Effekt bestimmt ganz toll?
Hmmm… Nein.
Regisseur Patrick Lussier hat seit My Bloody Valentine noch immer nicht gelernt, dass man 3D anders in Szene setzen muss als 2D. Frei von jedem Bewusstsein wird im Stakkato-Takt geschnitten, fliegen Auto- und Körperteile durchs Bild, und alles mit einer Geschwindigkeit, die es dem menschlichen Auge verbietet, sich auf das Gezeigte einzustellen. Wer von den Dialogen keine Kopfschmerzen bekommt, dem hilft die Inszenierung tatkräftig auf die Sprünge.
Neben einem Nicolas Cage, der einmal mehr von seiner Frisur an die Wand gespielt wird, bietet Drive Angry einen William Fichtner, der wie gewohnt jede Szene stiehlt, in der er zu sehen ist. Wäre der Film durchgehend so unterhaltsam wie in jenen Momenten, müsste sich Constantine warm anziehen.
Manchmal ist das Licht am Ende des Tunnels die Notausgangsbeleuchtung des Kinos.
Felix “Flex” Dencker