USA, 2006
Kinostart: 21.09.2006
Als der Auftragskiller Chev Chelios (Jason Statham) eines Morgens aufwacht und unsägliche Schmerzen ihn fast zu übermannen drohen, ahnt er noch nicht, welch ein Höllentrip ihm bevorsteht. Per Videobotschaft erklärt ihm Gangster Ricky Verona (Jose Pablo Cantillo), er habe nur noch wenige Augenblick zu leben hat, weil ihm ein tödliches chinesisches Gift im Schlaf injiziert wurde.
Rasend vor Wut macht sich Chev auf, um seinen Peiniger für die Qualen und den unausweichlich scheinenden Tod zu bestrafen. Zuvor wird ihm von seinem Arzt (Dwight Yoakam) ans Herz gelegt, seinen Puls auf gar keinen Fall zu verlangsamen. Nur so kann er noch genügend Zeit herausschinden, um ein passendes Gegenmittel zu finden. Seine Freundin Eve (Amy Smart) im Schlepptau muss Chev laufend in Bewegung bleiben, um zu überleben.
Im Wettlauf mit der Zeit hinterlässt der beinharte Adrenalinjunkie eine Spur der Verwüstung.
Das Autoren- und Regisseurduo Mark Neveldine und Brian Taylor verwirklichten mit Crank ihren Traum eines “verrückten nonstop Actionfilmes, der wie ein Videospiel funktioniert,” womit die wohl passendste Beschreibung des wirklich abgedrehten Streifens auch schon gefunden wäre. Die rasante Inszenierung der aus der Werbebranche stammenden Amerikaner verleiht der Hochgeschwindigkeitsstory vor allem durch die vielseitige Vewendung neuester Hd-Kameratechnik ein überaus passendes, schweißtreibendes Gesicht. Zudem verstärken Splitscreens und einfallsreiche Texteinblendungsvarianten, sowie eine Vielzahl an schnellen Schnitten den Eindruck einer Achterbahnfahrt ohne Verschnaufpause. Dieser zementiert mit seiner gewohnt lockeren Vorstellung erneut seinen Status als einer Der Actionstars der gegenwärtigen Kinolandschaft. Dem hat Bösewicht Jose Pablo Cantillo mit ständigem Overacting und dem bisweilen schlichtweg peinlichen Gehabe seiner bornierten Filmfigur nichts entgegenzusetzen. Auch Amy Smart (Butterfly Effect) kommt über eine Statistenrolle als nett anzusehender Aufputz nicht hinaus, als Ausgangspunkt für die eine oder andere amüsante Szene funktioniert ihr naiver Filmcharakter hingegen allemal. Überhaupt könnte das in Crank gezeichnete Frauenbild bei so einigen Sittenwächtern für Empöhrung sorgen. Doch so konsequent inszeniert dieses Genrezuckerl mit all seinen Härteeinlagen auch ist, so gänzlich unernst nimmt es sich mit all seinen Übertreibungen auch.
Unterm Strich bleiben knapp 90 amüsante, mit jeder Menge Machissmo und Action vollgepackte Filmminuten, die jedem Genrefan wärmstens ans Herz zu legen sind. Total krank, dieser Crank!
Michael “Eminence” Reisner