USA, 2011
Kein Kinderspiel
Der Fluch des Kritiker-Daseins besteht darin, dass man über Filme nachdenken muss, um Kritiken zu schreiben, und manche Filme sind dafür einfach nicht gemacht. Filme wie Cowboys & Aliens.
Dafür gibt es wohlgemerkt Indizien. Der Film heißt immerhin “Cowboys & Aliens”, und er liefert, was der Name verspricht.
Für diejenigen, die wegen der Cowboys ins Kino gehen, gibt es eine Fabel vom Fremden ohne Namen, und eine holde Maid obendrein. Die Science-Fiction-Fans bekommen eine satte Portion Ufo-Action, und Hauptdarsteller Daniel Craig erhielt von den Außerirdischen gar ein multifunktionales Freundschaftsarmband, das stets zur Stelle ist, wenn es eng wird.
Als leicht bekömmliches Sommerkino kann man das durchaus genießen. Hinterfragen darf man es allerdings nicht, denn allzu oft nimmt der Film Abkürzungen, die mit etwas Sorgfalt hätten umschifft werden können. Sei es das besagte Armband, das sich den Titel des faulsten Plotvehikels seit dem World Grand Prix in Cars 2 anheften lassen muss, Olivia Wildes gesamter Auftritt oder auch mal ein Ufo, das verträumt einen Canyon entlang eumelt, nur damit Craig drauf springen kann.
Wer es schafft, sich die “Warum”-Frage zu verkneifen, dürfte seinen Spaß haben. Harrison Ford ist in Form, Craig funktioniert mit steinernem Blick eh am besten, und Olivia Wilde ist aller Konstruiertheit ihrer Figur zum Trotz immer eine Reise wert. Clancy Brown, Keith Carradine und Sam Rockwell bekommen nur wenig zu tun, bereichern jedoch jeden Film, in dem sie auftreten. Vor allem nimmt Regisseur Favreau seine Geschichte ernst genug, um sie nicht mit unnötiger Augenzwinkerei bloß zu stellen - bei großen Sommerfilmen keine Selbstverständlichkeit.
Unterhaltsamer Film ist unterhaltsam.
Felix “Flex” Dencker