Originaltitel: Astérix aux jeux Olympiques
Frankreich, Deutschland, Spanien 2007
Kinostart: 31.01.2008
Romantix (Stéphane Rousseau), Dorfkamerad der wagemutigen Gallier Asterix (Clovis Cornillac) und Obelix (Gérard Depardieu), ist unsterblich in die griechische Prinzessin Irina (Vanessa Hessler) verliebt. Diese ist von den poetischen Umwerbungsversuchen des adretten Jünglings durchaus angetan. So scheint dem gemeinsamen Glück nichts mehr im Wege zu stehen - wäre da nicht der tückische Brutus (Benoît Poelvoorde), dem die Schöne versprochen wurde, um Cäsars Machtposition in seinen Provinzen zu festigen. Der Disput um die Hand der Prinzessin endet in einem Wettkampf: Wer die Olympiade gewinnt, darf sie heiraten. Asterix und Obelix versuchen alles, um Romantix zum Sieg zu verhelfen.
Zugegeben, es ist bestimmt alles andere als einfach, die Kultcomics von Autor René Goscinny und Zeichner Albert Uderzo mit ihren pointierten Dialogen und ihrem eigentümlichen Charme auf die Leinwand zu transportieren. Die Zeichentrickfilme, zumindest die älteren, schafften dieses Kunststück. Die Realfilme, allen voran der völlig verkorkste erste Versuch Asterix & Obelix gegen Caesar, blieben bislang vieles schuldig. Asterix bei den Olympischen Spielen stellt diesbezüglich zwar keine Ausnahme dar, schließt aber qualitativ nathlos an seinen ansehnlichen Vorgänger Asterix & Obelix: Mission Kleopatra an.
Die Schauspieler, auch der neue Asterix-Darsteller Clovis Cornillac, machen ihre Sache überwiegend anständig, wobei insbesondere Alain Delon mit einiger Selbstironie einen fabelhaften Julius Caesar abgibt. Sohnemann Brutus ist als egomanische Witzfigur angelegt und hat mit Benoît Poelvoorde auch das passende Knautschgesicht erhalten. Deutschlands wichtigster Beitrag zur internationalen Koproduktion ist Michael “Bully” Herbig, der als Brutus’ rechte Hand durchaus einige Lacher auf seiner Seite hat. Stéphane Rousseau (Die Invasion der Barbaren) gibt den ständig besorgt dreinblickenden Romantix etwas farblos, Model Vanessa Hessler hat - ihrem eigentlichen Beruf entsprechend - hübsch auszusehen: Mission erfüllt. Größtenteils ärgerlich kommen die zahlreichen Gastauftritte daher, wobei vor allem die letzten fünf Filmminuten ausschließlich für eben diese reserviert sind und dem ohnehin gut 15 Minuten zu langen Film zu einem unnötigen zweiten Ende verhelfen. Während Michael Schumacher und Jean Todt zumindest ein klein wenig handlungsrelevant eingebaut wurden, sind Cameos von Sportgrößen wie Zinédine Zidane oder Amélie Mauresmo weder sinnvoll noch lustig.
Womit wir beim Humor wären: Die Gags zünden beileibe nicht alle, der Wortwitz der Vorlage wird nicht annähernd erreicht. Trotzdem ist der Unterhaltungswert konstant hoch, eine Straffung der Gesamtlaufzeit um die eine oder andere Szene an der Nebenhandlungsfront hätte diesen Eindruck noch verstärkt. Dank des hohen Budgets geriet die visuelle Umsetzung, sowohl was die nachgebauten Kulissen als auch die Computereffekte betrifft, eindrucksvoll. Frédéric Talgorns klassisch-heroischer Score konnte ebenfalls einen positiven Eindruck hinterlassen.
Fazit: Wer bereits Teil zwei mochte, kann auch bedenkenlos für Asterix bei den Olympischen Spielen den Weg ins Kino antreten. In Summe ist man als Asterix-Fan mit den Comics sowie den zeitlosen Zeichentrickperlen wie Asterix erobert Rom aber immer noch am besten beraten.
Michael “Eminence” Reisner