Originaltitel: Accepted
Kinostart: 31.05.2007
Underdogs werden in den USA nicht geboren, sie werden vom System dazu gemacht. Spätestens nach dem High-School-Abschluss wartet die erste große Fallgrube - die Aufnahme an einem College. In S.H.I.T. - Die Highschool GmbH scheitert eine Gruppe hoffnungsvoller Jugendlicher an genau diesen Uni-Anforderungen.
Aus einer Schnapsidee heraus gründen die Guerilla-Studenten einfach ihr eigenes College. Der gerissene Kopf hinter diesem Unterfangen ist Bartleby Gaines - gemimt von Justin Long, der den Aufstieg vom Dodgeball-Recken zum Hauptdarsteller geschafft hat. Bartleby hilft aber nicht nur der überschaubaren Runde seiner Freunde, sondern auch einer Bande Außenseiter, die an jeder höheren Schule abgelehnt wurde und nun glaubt, an einer echten Universität gelandet zu sein. Was Bartleby noch fehlt, ist ein glaubwürdiger Dekan, den er in dem Aussteiger Ben findet. Der cholerische Us-Comedian Lewis Black geht in der Rolle des abgewrackten Intellektuellen mit Brandreden gegen die Leistungsgesellschaft auf. So hebt er den Wert der Komödie weit über die formelhafte Inszenierung.
Die falschen Studenten müssen nämlich alle dramaturgischen Stationen durchlaufen, die schon die Jungs aus Animal House zu bewältigen hatten - eine Anhörung mit pathetischem Plädoyer eingeschlossen.
Im Gegensatz zur Delta-Verbindung prägt sich die anti-autoritäre Bande von S.H.I.T. kaum ein: Justin Long überzeugt zwar als hinterlistiger Anführer mit losem Mundwerk. Seine Kumpels wie etwa ein übergewichtiges Genie (Jonah Hill) bleiben aber blass und witzlos.
Was die Komödie dann doch aus der Belanglosigkeit herausreißt, ist der treffende Hohn gegen neoliberales Karrieredenken. S.H.I.T. punktet mit einer frechen Moral, die zwischen den durchwachsenen Sprüchen und Sex-Witzen weit herausragt.
Markus “Marv” Grundtner